Großbrand auf unserem Hof und seine Folgen

 
Am 27. September 2024 bemerkten wir frühmorgens gegen 1:15 Uhr, dass im hinteren Bereich unseres Stroh- und Heulagers ein Feuer ausgebrochen war. Wir setzten den Notruf ab und fuhren die Maschinen aus dem Stall, die wir noch erreichen konnten, und brachten uns selbst in einiger Entfernung in Sicherheit. Denn rasend schnell standen immer mehr Bereiche unseres Hofes in Flammen. Es folgte ein etwa 40-stündiger Einsatz von rund 200 Kräften der Freiwilligen Feuerwehren aus Osterode, Düna, Herzberg, Lasfelde, Förste, Nienstedt und Schwiegershausen, [an der Vollständigkeit dieser Liste arbeiten wir noch] des DRK und des THW Osterode, um den großen Brand zu löschen.

Zudem waren Einsatzkräfte der Polizei aus Osterode, Herzberg, Bad Lauterberg und Göttingen dabei. Alle unsere Tiere waren auf der Weide und blieben unversehrt. Mit der Hilfe einer Freundin brachten wir unsere zwei Pferde vom Hof weg und in Sicherheit unter.

Die Einsatzkräfte retteten unser Wohnhaus und auch die Fleischerei und der Hofladen blieben unbeschädigt. Zerstört wurden der Stall, die überdachte Mistplatte und das Stroh- und Heulager samt Inhalt. Zwei Tage zuvor hatten wir die reiche Stroh- und Futterernte für dieses Jahr beendet und alles eingelagert. Das Feuer hat insgesamt drei Gebäude unseres Hofes erfasst und so zu einem Millionenschaden geführt: den Stall aus dem Jahr 2003, die in 2019 errichtete, überdachte Mistplatte und die Heuhalle aus 2015. Ein technischer Defekt wird ausgeschlossen und die Polizei ermittelt.

 

Unsere Rinder, das Harzer Rote Höhenvieh, bleiben weiterhin auf den Weiden. Das sind sie in dieser Zeit ohnehin jedes Jahr, sofern es die Witterung zulässt.  Nach Absprache mit dem Veterinäramt planen wir unter Zeitdruck den Wiederaufbau, wobei noch offen ist, wann und wie dies geschehen wird. Die Tiere kommen wahrscheinlich in den Stall, der kein Dach mehr hat, wohl aber seitlich schützende Wände. Von allen Möglichkeiten ist dieser „Cabrio-Stall“ die am wenigsten schlechte.

Die zerstörten Gebäude wurden von Holzbau Grüneberg aus Lerbach zurückgebaut. Und mittlerweile haben drei größere Arbetseinsätze mit freiwilligen Helfenden stattgefunden. Wir haben gemeinsam sehr viel aufgeräumt und die gefühlt riesigen Mengen an Material sortiert: die vom Brand und die vom Rückbau. Ein Teil wurde über die Versicherung in zwei Containern entsorgt. Auf die weitere Entsorgung warten wir; dazu wurden Proben vom Material genommen, damit alles weitere vorschriftsmäßig entsorgt werden kann.

Während wir allmählich verstanden haben, dass dieser Großbrand wirklich bei uns passiert ist, ist es immer wieder herausfordernd, tagtäglich den immensen Schaden anzuschauen und auszuhalten. Wenn wir davor stehen, schießen uns auch jetzt noch manchmal die Tränen in die Augen, und so geht es unseren Bekannten, Freunden und Kollegen auch, die die Folgen der Zerstörung zum ersten Mal sehen und es von „davor“ noch anders kennen. So riesengroß ist das, was passiert ist, und noch nicht endgültig greifbar sind die Folgen davon.

 

Unser voller landwirtschaftlicher Alltag läuft parallel. Gleichzeitig treffen wir die erforderlichen Entscheidungen für die nächsten Schritte und machen weiter, Schritt für Schritt. Was uns dabei hilft, ist die große Welle der Hilfsbereitschaft und die vielen unterstützenden Angebote, die auch noch Wochen nach dem Ereignis zu uns kommen. So wie diese Spendenseite, die Florian kurzerhand für uns auf die Beine gestellt hat. Wir danken euch, ihr lieben Menschen! Danke, dass ihr da seid! Danke, dass ihr an unserer Seite steht und helft – in welcher Form auch immer!

Es war zum Zeitpunkt des Feuers Frühherbst, alle Tiere draußen. Was befand sich im Stall? Dort lagern wir zu dieser Jahreszeit unsere Maschinen und Saatgut für die im Herbst folgende Aussaat. Im Stall sind wir diesen Sommer zufällig auf ein Leck in der Wasserleitung gestoßen und haben das repariert, sobald zwischendurch Zeitfenster dafür frei waren. Deshalb lag neben der Leckage das entsprechende Werkzeug. Das ist nun nicht mehr da. Reichlich Besen, Forken und Schnee-/Futterschieber sowie die Arbeitsschuhe und Gummistiefel aller Mitarbeitenden stehen ebenfalls immer im Stall. Von den Schuhen fanden wir nach dem Ende der Löscharbeiten nur noch die Stahlkappen vor.

So viele E-Mails, Briefe und Postkarten sowie Geschenke für uns als Familie haben uns erreicht mit aufmunternden Texten und mit den Worten: Wir möchten helfen! Was können wir tun? Können wir etwas spenden?

Die Versicherungssumme, die zum Teil noch in Erarbeitung ist, wird nicht alle Kosten decken, die auf uns zukommen. Ein Beispiel: Der Gummischieber, mit dem wir im Winter täglich den Stall ausmisten, stand in den Flammen und er war nicht versichert. Diesen richten und reparieren wir, damit wir den Mist wieder täglich aus dem Stall schieben können. Und wir wollen gerne einen neuen Gummischieber anschaffen, um den Futtertisch im „Cabrio-Stall“ vom Regenwasser oder Schnee zu befreien und danach die Tiere zu füttern. Dafür werden wir Ihr und euer gespendetes Geld einsetzen. Die weiteren Anschaffungen dank Spenden machen wir hier ebenfalls transparent.

Spenden in Form von Stroh und Bio-Heu und Bio-Silage benötigen wir ab Winter, wenn unsere Tiere im Stall sind. Wir können es jetzt nicht lagern. Bitte mailt uns dazu gerne an info@biohofduena.de

Danke an die Sparkasse Osterode, die ein Spendenkonto eingerichtet hat: „Betriebswiederherstellung nach Großbrand“.
Empfänger: Daniel Wehmeyer
IBAN: DE15 2635 1015 0215 4295 72

Vielen Dank für eure Unterstützung.

Familie Wehmeyer 
Biohof Düna

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